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Da es bisher in der Schweiz keine Ausbildung im Bereich Kostümbild gibt, besteht mein Angebot aus einzelnen Kursen oder Workshops, die zum Teil im Rahmen von Hochschulen oder Theaterfestivals angeboten werden. Dabei geht es einerseits um die Vermittlung von Fachwissen wie Kulturgeschichte, Formensprache und Wirkungsanalyse, wie auch um praktisch erfahrbare Erlebnisse, die das Potential von Kostümbild als Medium für das Theaterschaffen aufzeigt. Das gilt im professionellen Rahmen genau so wie auch im theaterpädagogischen Bereich und der Nachwuchsförderung.

Performativität des Kostüms 

Gastdozentur im Herbstsemester 2014 und Herbstsemester 2017 am Master Theater/ZHdK, Departement Darstellende Kunst DDK mit Teilnehmenden aus Bühnenbild, Theaterpädagogik, Regie und aus dem Master Campus Theater Verscio und Lausanne

Kurs mit Lectures zu verschiedenen Aspekten des Kostümbildes, die immer die Wirkungsweise, die Performativität des Kostüms mitbeeinflussen:

Erika Fischer-Lichte erwähnt Kostüme als ein Schauspieler-bezogenes Zeichen. Für nicht professionelle Darsteller/innen ist das Kostüm oftmals ein zentraler Schritt hin zu einer Figur oder einer Spielaufgabe, aber auch für professionelle Spieler/innen besitzt das Kostüm eine ganz besondere Bedeutung, das sie beim Entwickeln einer Körperlichkeit und einer ganz spezifischen Konzentration und Spannung unterstützt (oder wahlweise dagegen arbeitet). Erstaunlich ist deshalb, dass das Kostümbild in der Konzeptphase der Theaterproduktionen meist nach Überlegungen zu Inhalt, Raum, Verfahren und Text an letzter Stelle steht. Anders als etwa der Raum wird das Kostümbild zudem selten als eigenständiger Forschungsgegenstand untersucht.
In der Kurswoche wird dieser Umstand für einmal umgedreht. Nebst einigen grundlegenden Prinzipien für den Entwurf des Kostümbilds und dem Einblick in die Geschichte des Kostüms und in die Routinen der Handlungsabläufe am Theater, steht für einmal das Kostüm am Anfang aller Experimente. Erprobt und variiert wird ein Verhältnis zum Kostüm, das über eine narrative Form hinausgehend eine performative Funktion anstrebt, ein Kostümbild, das sich selbst, aber auch die Inszenierung reflektiert, kurz: ein Kostümbild, das seinen Eigenwert behauptet und den Inhalt eines theatralen Ereignisses selbstbewusst mitgestaltet.
Jeder Kurstag steht unter einem bestimmten Thema (siehe Ziele) und beinhaltet sowohl einen theoretischen wie einen praktischen Approach, begleitet von einer breiten Auswahl von Beispielen und Bildern aus zeitgenössischen und historischen Inszenierungen, sozialen Feldern, Kunst und Kultur. Sämtliche Versuchsanlagen werden auf Fotostrecken festgehalten und ausgewertet. Projekte von Studierenden können (je nach Bedarf) in die Improvisation und Reflexion einfliessen. Die Kurswoche denkt Körper, Kleid/Kostüm und Raum zusammen und endet mit der Inszenierung von Räumen ausgehend von eigenen Kostümentwürfen und bewegten Kostüm-Skulpturen.

 

Since there is no training or education in costume design in Switzerland so far, my offer consists of individual courses or workshops, some of which are offered within the framework of universities or theatre festivals. On the one hand, this involves the transfer of specialist knowledge such as cultural history, formal language and impact analysis, as well as practical experiences that demonstrate the potential of costume design as a medium for theatre creation. This works in a professional context as well as in the field of theatre education and the promotion of young talent.

Performativity of the costume

Guest Lectureship in Autumn Semester 2014 and Autumn Semester 2017 at the Master Theater/ZHdK, Department of Performing Arts, Zurich, Switzerland with participants from Stage Design, Theatre Pedagogy, Direction and from the Master Campus Theater Verscio and Lausanne

Course with lectures on different aspects of costume design, which influence the way the costume works and its performativity:

Erika Fischer-Lichte mentions costumes as an actor-related sign. For non-professional actors the costume is often a central step towards a character or a game task, but also for professional players the costume has a very special meaning, which supports them in developing a physicality and a very specific concentration and tension (or alternatively works against it). It is therefore astonishing that the costume design in the concept phase of theatre productions usually comes last after considerations of content, space, procedure and text. In contrast to space, the costume image is rarely examined as an independent object of research.

In the course week this circumstance is reversed for once. In addition to some basic principles for the design of the costume picture and the insight into the history of the costume and into the routines of the theatre, the costume is for once the beginning of all experiments. A relationship to the costume is tested and varied that goes beyond a narrative form and strives for a performative function, a costume image that reflects itself, but also the staging, in short: a costume image that asserts its intrinsic value and confidently shapes the content of a theatrical event.
Each course day is dedicated to a specific theme (see Goals) and includes both a theoretical and a practical approach, accompanied by a broad selection of examples and images from contemporary and historical productions, social fields, art and culture. All test facilities will be recorded and evaluated on photo series. Students‘ projects can be incorporated into improvisation and reflection (as required). The course week thinks body, dress/costume and space together and ends with the staging of spaces based on one’s own costume designs and moving costume sculptures.

 

Augen auf! Festival Winterthur 2017 (Partnerschule SEK Büelwiesen)

Partizipativer Workshop mit einer Schulklasse zum Thema Gender Stereotype im Rahmen des Festivals (mehr Infos zum Festival)

Kostümworkshop zu FOXFINDER (ThiK Baden) der Bürgerbühne Baden (WIR & CO.) 2016/17

Wenn Schüler*innen einer Klasse selbst wählen könnten, wie ihnen die Klassiker, die sie in der Schule lesen müssen, als Theater serviert werden, was für eine Inszenierung käme da heraus? Wir&Co. wagen die Probe aufs Exempel: Die Kantonsschulklasse G2H ist in der Spielzeit 2016/2017 der künstlerischer Partner. Von der Stoffwahl über das Inszenierungskonzept bis hin zur Besetzung haben 25 Jugendliche das Sagen. In einem der Workshops wird so auch das Kostümbild entwickelt.

1. Jugend Theater Festival Schweiz in Aarau 2014

Workshop für Teilnehmer des Jugend Theater Festivals in Aarau.

Die Teilnehmer erarbeiteten Kostümentwürfe zum Thema „Superfrau“ oder „Nebenheld“. Da sie sowohl in 2D auf Papier wie auch in 3D mit vorhandenen Kleidungsstücken arbeiteten, konnten sie die Vorzüge des jeweiligen Mediums nutzen und einerseits frei von realen Bedürfnissen kreieren, waren anderserseits mit der Körperlichkeit und Psychologie der Realität konfrontiert. Beide Prozesse wurden genutzt um den eigenen Horizont zu erweitern, was durch das vorgegebene Material geschah wie auch in der Auseinandersetzung miteinander.

 

Interesse an einem Workshop, Kurs, Vortrag oder ähnlichem? Bitte einfach Kontakt aufnehmen!